Götterbaum auf dem Vormarsch

© Welterbegemeinden Wachau | Hannes Seehofer
Götterbäume immer mit der Wurzel ausreißen, z.B. mit einem Treepopper © Welterbegemeinden Wachau | Michael Tanzer

Der aus China stammende Götterbaum (Ailanthus altissima) breitet sich auch in unserer Region stark aus, verdrängt mit seinem großen Wurzelgeflecht heimische Arten und kann die Keimung anderer Pflanzen hemmen. Deshalb ist der bewusste Umgang mit dieser Problembaumart wichtiger denn je.

Der auch oft mit dem Essigbaum verwechselte Götterbaum ist in der Wachau immer mehr auf dem Vormarsch. Größere Vorkommen sind in Krems, Stein, Dürnstein und Spitz (Steinbruch) und auch in anderen Wachauer Orten bekannt. Diese Problembaumart verdrängt mit seinem großen Wurzelgeflecht heimische Arten und kann die Keimung anderer Pflanzen hemmen. Seine Blätter werden nur von wenigen Tierarten gefressen, von den meisten heimischen Arten wird der Götterbaum eher gemieden. Die unzähligen Samen werden ziemlich weit durch den Wind verbreitet, daher ist auch sein starker Vormarsch begründet. Ursprünglich wurde das Bittereschengewächs im 18. Jahrhundert als Ziergehölz nach Europa eingeführt. Der Götterbaum, auch Stinkesche genannt, zählt zu den schnellwüchsigsten Baumarten, bis zu 3 m hoch können die Triebe in einem Jahr wachsen. Je nach Standort wird er sogar 25 bis 30 m hoch. Von der EU wurde der Götterbaum demzufolge auf die Liste invasiver gebietsfremder Arten gesetzt.

Götterbäume können gesundheitsschädlich sein

Samen und Rinde sind giftig und können Hautreizungen verursachen und allergische Reaktionen auslösen. Dennoch wird der invasive Götterbaum immer noch in Gärten und sogar im Wald ausgepflanzt. Hannes Seehofer, Naturschutzbeauftragter vom Verein Welterbegemeinden, ersucht Grundbesitzer und Hobbygärtner auf die Pflanzung von Götterbäumen zu verzichten, kleine Bäume und Schösslinge möglichst mit Wurzel auszureißen und größere Bäume im späten Frühjahr und Frühsommer zu ringeln oder auszugraben. Wenn man die Bäume nur abschneidet, muss man viele Jahre lang mit Stockausschlag und zahlreicher Wurzelbrut rechnen.

Auch für den Weinbau relevant

Besonders hartnäckig ist der Götterbaum auf Weingartenböschungen und in Trockenmauern. Deshalb und da er auch ein Wirt für die Goldgelbe Vergilbung (flavescence doree) sein kann, sollte man ihn im Weinbau unbedingt bekämpfen. Seit wenigen Jahren wird ein biologischer Welkepilz als alternative Bekämpfung gegen den Götterbaum besonders bei größeren Beständen eingesetzt. Dieser wurde auf der Universität für Bodenkultur entwickelt und getestet. Auch im Rahmen des LIFE Projektes Auenwildnis Wachau wurde der Götterbaum in der Pritzenau bekämpft.