"Eine Stadt (er)trägt Geschichte" - Erarbeitung zeitgeschichtlicher Infostationen in Krems

Zeitgeschichte sichtbar machen © Gregor Semrad
Zeitgeschichte sichtbar machen © Gregor Semrad

Krems-Stein, die idyllische Doppelstadt gilt als "Tor zur Wachau" und als Vorzeigemodell der Denkmalpflege mit Welterbestatus. Gleichzeitig weist jedoch die jüngere Geschichte der Stadt - und hier vor allem die Zeitgeschichte - zahlreiche dunkle Flecken auf.

Die Zeitgeschichte von Krems-Stein wurde zwar teilweise bearbeitet, dennoch gibt es viele unbekannte Stellen. Sowohl die BewohnerInnen als auch die BesucherInnen der Stadt werden kaum bis gar nicht mit der facettenreichen Zeitgeschichte konfrontiert.

Politische und gesellschaftliche Entwicklungen haben dazu geführt, dass Antisemitismus in Krems - wo seit dem Mittelalter eine jüdische Gemeinde nachweisbar ist - sehr stark ausgeprägt war und der Nationalsozialismus einen fruchtbaren Nährboden vorfinden konnte. Ebenfalls interessant sind die Pläne zur Ernennung als "Gauhauptstadt" im "Gau Niederdonau" zur Zeit des Nationalsozialismus oder dass Krems-Gneixendorf als Standort des Stalag 17B, des größten Kriegsgefangenenlagers auf österreichischem Boden, fungierte.

Diese und weitere Aspekte der Geschichte sollen aufgearbeitet und für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Ziel ist die Entwicklung eines Rundgangs durch die Kremser Zeitgeschichte. Es sollen zusammenhängende Stationen konzipiert werden, die auf unterschiedliche Aspekte Bezug nehmen. Im Rahmen dieses Projektes werden die Themen aufgearbeitet. Die Formen der Präsentation und Vermittlung werden entwickelt und für die Umsetzung vorbereitet.

Behandelt im Projektauswahlgremium: 8.4.2019
Projektträger: Magistrat der Stadt Krems, Leitung Kulturamt
Fördersatz: 70%
Laufzeit: 1.9.2019-1.10.2020
Mit Unterstützung von Land, Bund und Europäischer Union (LEADER).