Mit Schnitzeljagd Europa auf der Spur: Aktionstag für Jugendliche in Krems

Europaweite Veranstaltungsreihe in Krems an der Donau zu Gast

Was bedeutet Europa für mich? Wie wirkt Europa in meiner Region? Wie sorgen EU-finanzierte Projekte in meinem Umfeld für mehr Nachhaltigkeit? Und wie kann ich mich selbst für Europa und eine grüne Zukunft engagieren?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich am vergangenen Donnerstag einen Tag lang 120 Schülerinnen und Schüler aus Krems und St. Pölten. An diesem Tag machte die europaweite Veranstaltungsreihe „Europa in meiner Schule“ Station im Audimax der Donau-Universität Krems, ausgerichtet vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds und der Europäischen Kommission.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Europa auf der Spur – Gemeinsam für eine grüne Zukunft“ und verband Dialogformate zu grundsätzlichen Fragen von Demokratie, Beteiligung und Nachhaltigkeit in Europa mit der unmittelbaren Erfahrung, woran konkret in EU-geförderten Projekten aus der Region gearbeitet wird und was sie ebendort bewirken. „Mit diesem Blick auf EU-Projekte wird Europa in den Regionen sichtbar und spürbar. Die EU-Gelder sind dabei ein wesentlicher Hebel für den Klimaschutz“, betonte Simon Ortner vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung in seiner Begrüßung. Das fördere die Sensibilität für die Bedeutung der EU-Regionalförderprogramme in der Bevölkerung. „In Zeiten von multiplen Krisen und der Notwendigkeit einer grünen Transformation brauchen wir mehr Europa und nicht weniger“, erklärte der Kremser Stadtrat Peter Molnar. Deshalb positioniere sich Krems, eine Stadt der Vielfalt, als Austauschplattform für europäische Gedanken und Projekte.

Ein Impulsreferat vermittelte den Jugendlichen nach der Eröffnung dann Perspektiven zur Bewältigung von Klimakrise und Energiewende. In einem Worldcafé tauschten sie sich an Thementischen aktiv mit Expertinnen und Experten aus. Die LEADER-Region Wachau-Dunkelsteinerwald hat sich in dem Format aktiv eingebracht und das Thema "Die Zukunft des ländlichen Raums" thematisiert.

Am Nachmittag startete der Actionbound, eine digital unterstützte Schnitzeljagd durch die Stadt Krems. Die Actionbound-App auf dem Handy wies dabei den Jugendlichen – und vielen anderen Interessierten - die Route durch den Ort und dabei zu Stationen mit EU-geförderten Projekten. Wer sie gefunden hat, erfuhr in einem Video auf der App, wie in diesen Projekten konkret an einer nachhaltigen Zukunft gearbeitet wird: Das Regionale Mobilitätsmanagement der NÖ Regional GmbH etwa stellte vor, wie es Gemeinden in der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzept unterstützt. Die Donau-Universität Krems demonstrierte, wie sie mit Pop-up-Projekten wie temporären Radwegen einen öffentlichen Raum ohne Auto-Dominanz vorstellbar macht. Der Biohof Sommer präsentierte seinen Beitrag zur Erhaltung von Kulturlandschaft und Artenvielfalt im Naturpark Jauerling. Die IMC Fachhochschule und das Zentrum Biomedizinische Technologie an der Donau-Universität zeigten ihre Forschungsarbeit zur Entwicklung einer Recycling-Technologie für Seltene Erden im Elektroschrott. Die Volkshochschule zeigte mit der Bildungs-, Berufs- und Finanzierungsberatung für Erwachsene den sozialen Aspekt von Nachhaltigkeit. Und am Bahnhof erfuhr man Details zum Klimaticket.

All diese Projekte und viele mehr wurden mit Förderungen aus den Europäischen Struktur- und Innovationsfonds - dem Regional-, Sozial- und Landwirtschaftsfonds - ermöglicht. Insgesamt erhielt Niederösterreich nach Angaben der Landesregierung in der Programmperiode 2014-2020 aus diesen Fonds EU-Mittel in Höhe von rund 3,9 Mrd. Euro. Seit dem EU-Beitritt 1995 sind es damit insgesamt mehr als 13 Mrd. Euro, die als EU-Förderungen nach Niederösterreich flossen. Ca. 670 Mio. Euro davon stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und ging an regionale und grenzüberschreitende Programme in Niederösterreich. Zusammen mit den nationalen Förderungen und privaten Mitteln wurden damit seit 1995 Gesamtinvestitionen von rund vier Mrd. Euro ausgelöst und mehr als 6000 Regionalprojekte umgesetzt.

Der Actionbound steht auch anderen Interessierten zur Verfügung: Der QR-Code kann auf der Webseite www.europa-in-meiner-region.at/krems heruntergeladen werden. Eine „remote“ Spielvariante, also ohne in Krems vor Ort zu sein, steht ab Mitte Oktober allen Schulen und Interessierten auf der Webseite zur Verfügung.