Was ist LEADER?

Bei LEADER handelt es sich um eine EU-kofinanzierte Fördermaßnahme für die Entwicklung ländlicher Regionen unter Einbindung der lokalen Bevölkerung. LEADER ist eine französische Abkürzung („Liaison entre actions de développement de l’économie rurale") und bedeutet, Verbindungen zwischen Maßnahmen zu schaffen, die der Entwicklung der ländlichen Wirtschaft dienen.

LEADER war bis 2007 ein eigenständiges Programm innerhalb der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik und war als "Entwicklungslabor" für innovative und unkonventionelle Ansätze in der Selbststeuerung der ländlichen Regionen in Europa gedacht. Wegen des großen, auch bei entsprechenden Evaluationen immer wieder bestätigten, Erfolges wurde LEADER ab 2007 in das Programm der Ländlichen Entwicklung integriert und laufend weiterentwickelt.

Wesentlichste Änderung in der aktuellen Programmperiode 2014-2020 sind die zugewiesenen Förderbudgets je Region, die inhaltliche Eigenständigkeit auf der einen Seite und größere Verantwortung auf der anderen Seite mit sich bringen. Über die Vergabe der LEADER-Fördermittel entscheidet nach Maßgabe von Landes- und Bundesvorschriften das regionale Projektauswahlgremium.

Die LEADER-Methode wurde seit 1994 in insgesamt vier LEADER-Perioden entwickelt und besteht aus folgenden 7 Elementen:

Der territoriale Ansatz:
LEADER-Regionen sind abgegrenzte, geographisch zusammenhängende Gebiete, deren Gemeinden sich auf verbindliche Weise zu einer langfristig angelegten Entwicklungspartnerschaft verpflichtet haben. Deren Basis sind die lokalen und regionalen Besonderheiten der teilnehmenden Gebiete.

Der partnerschaftliche Ansatz:
LEADER-Regionen werden von lokalen öffentlich-privaten Partnerschaften gesteuert. An diesen sind sowohl die lokale und regionale Politik als auch die regionale Wirtschaft und die Zivilgesellschaft beteiligt.

Der Bottom-up-Ansatz:
Bottom-up bedeutet, dass die Strategien und die Projekte in den Regionen entwickelt und nicht von externen Planungsstellen und Organisationen aufgesetzt werden. Zudem gewährleistet dieser Ansatz eine Entscheidungsbefugnis für das Projektauswahlgremium - das PAG entscheidet, ob ein Projekt der regionalen Entwicklungsstrategie entspricht und im Rahmen von LEADER umgesetzt werden soll oder nicht. Die endgültige Förderentscheidung trifft aber immer die bewilligende Stelle (LF3, Ecoplus oder AMA).

Der multisektorale Ansatz:
Damit ist eine sektorübergreifende Konzeption und Umsetzung der Strategie, die auf dem Zusammenwirken der AkteurInnen und Projekte aus den verschiedenen Bereichen der lokalen Wirtschaft beruht, gemeint.

Der innovative Ansatz:
Neues versuchen – gewohnte Wege verlassen. Mit Kreativität, Phantasie und Risikobereitschaft sollen für die Region neue Ideen und Projekte aufgegriffen, entwickelt und realisiert werden.

Kooperation:
Entwicklung und Umsetzung nationaler und transnationaler Kooperationsprojekte.